Artikel Premiere

 

Gelungener Auftakt der Online-Premiere

für berufstätige Hörgeschädigte

 

Nach längerer "Vorbereitungszeit" startete am 28.09.2023 die Premiere für die Zielgruppe Hörgeschädigter im Berufsleben per Videomeeting mit Unterstützung von Untertitel und Transkription. Moderiert wurde diese Veranstaltung von Andrea Muschalek und Peter Weckert, der zu Beginn die Einleitung übernahm.

Nach der Vorstellungsrunde, in dem jeder sich kurz mit Namen, Herkunft, Hörstatus und Anliegen vorstellte, stellte sich heraus, dass die Gruppe ziemlich bunt gemischt war:  Hörgeschädigte und Guthörende waren vertreten. Unter den Hörgeschädigten gab es auch eine gute Mischung aus Hörgeräten- und CI-Träger (bilateral und bimodal), einseitig Versorgte sowie eine kürzlich Ertaubte, die ohne Hörsystem und nur über Untertitel das Geschehen mitverfolgen konnte, aber sich trotzdem sehr rege beteiligt hat, waren zugegen.

Im Anschluss erfolgte ein Vortrag der Hörpionierin Sonja Ohligmacher, ein Mitglied im DCIG-Präsidium, die auch eine der Teilnehmerin und als Überraschungsgast geplant war, obwohl sie schon im Ruhestand ist.

 

Sie schilderte ihren Weg von ihrer Ertaubung 1964 im Alter von 13 Jahren bis hin zu ihrer ersten Implantation im Jahre 1981 und den beiden darauffolgenden Reimplantationen in den Jahren 1982 und 1994. Dies geschah auf einer Ohrseite. Das erste CI auf der anderen Ohrseite wurde ihr erst 2001 implantiert.

Ihr allererstes Implantat war mit vier Elektroden bestückt und einem Soundprozessor in Form eines großen Taschengeräts, welcher im Laufe ihrer CI-Geschichte immer kleiner wurde bis hin zu einem HdO-Gerät.


Hier erkennt man, wie schnell sich die Hörsysteme in den letzten 30 Jahren entwickelt haben.

 

Auf die Frage, was die Moral von ihrer Geschichte sei, antwortete Sonja: „Mein Pragmatismus hat mir geholfen sowie niemals aufgeben und positiv bleiben.

 

Nach dem Vortrag kam es zum Austausch untereinander, der anfangs etwas zögerlich, aber dann doch sehr rege war, nachdem Andrea einige Themen aus der Vorstellungsrunde aufgegriffen hat.

 

Folgende Themen kamen zu Sprache:

 

·         Technik, der Hörsysteme und deren Zubehör. Hier wünscht man sich öfters ein Update an Infos

·         Telefonieren zu können, die Königsdisziplin eines Hörgeschädigten, ein Dauerbrenner-Thema 

·         Einsatz von Zusatzgeräten bei Präsenzmeeting, Videomeeting und Telefonieren 

·         Kommunikationstaktiken in der Arbeit anwenden: Wie kann man in seinem Umfeld - sowohl bei der Arbeit und als auch in der Freizeit - auf die eigene Hörschädigung hinweisen?

·         Aufbau für mehr Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit als Hörgeschädigte (Identifikation mit der Hörschädigung als integrativer Bestandteil des je eigenen Lebens)

·         mehr Sichtbarkeit der Hörschädigung. 

·         Interesse an DGS / LBG

 

Die Zeit verlief sehr schnell. Eigentlich war 21 Uhr als Ende angepeilt. Es wurde schlussendlich fast 21:30 Uhr. Die Themen waren insgesamt sehr interessant. Sogar einige TN, die nur kurz dabeibleiben wollten, waren doch bis zum Schluss geblieben. 😉

 

In der Feedbackrunde kamen überwiegend positive Rückmeldungen, so dass aus der Runde aktiv nach dem nächsten Termin gefragt wurde. Dieser wird am 23.11.2023 von 19 bis 21 Uhr stattfinden. Anmeldungen werden jetzt gerne angenommen: work-hear@bayciv.de.

 

Mit einem schönen Schlusswort von Peter und 25 Minuten Verspätung ist die Premiere zu Ende gegangen.